Christlhof
Der halb zerstörte Bauernhof Christlhof liegt einsam inmitten wunderschöner Wiesen mit herrlicher Aussicht. Er liegt in der Nähe von Čachrov an den Stellen, an denen Pošumaví in den Böhmerwald übergeht. So malerisch die Umgebung des Bauernhauses auch ist, das Gebäude ist umso erschreckender. Es soll dunkle und negative Energie ausstrahlen. Lokalen Legenden zufolge wurde Christlhof im Jahr 1828 von einer alten Frau verflucht, die wegen eines Brandes im nahegelegenen Strážov angeklagt wurde, und von einem wütenden Mob auf der Wiese bei Christlhof getötet wurde. Die ursprüngliche Siedlung aus drei Bauernhäusern aus dem 16.
Jahrhundert wurde von der deutschen Familie Pangerl erbaut. Das einzige bis heute erhaltene Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Familie Pangler ist nach dem Krieg aus dem Gebäude ausgezogen. Danach wechselten die Besitzer häufig. Angeblich hat sich einer der Besitzer in Christlhof erhängt und seine Frau ist verrückt geworden. Ivan Roubal (*1951, +2015), ein zu lebenslanger Haft verurteilter Mörder, lebte dort und mordete offenbar in den Jahren 1991-1994, bis er entgültig verhaftet wurde. Ursprünglich hatte er vor, Hirsche zu züchten, bekam aber keine Genehmigung und hielt vietnamesische Schweine, Geflügel und ein paar Pferde. Während seines Aufenthalts in Christlhof begann er seine mörderischen Aktivitäten. 1991 sollte er seine beiden Bekannten direkt auf dem Christlhof loswerden. Bei den Opfern sollte es sich um František Heppner und seine russische Freundin handeln, die auf mysteriöse Weise verschwanden. Ivan Roubal nutzte Heppners Auto und verkaufte seine Möbel. Dieser Mord konnte ihm jedoch nie nachgewiesen werden. Die Leichen der Vermissten wurden nie gefunden, er soll seinem Verwandten anvertraut haben, dass er sie an Schweine verfüttert hatte.
Roubal mordete auch in Prag und in anderen Teilen des Landes. Er wurde im März 1994 verhaftet und erst im Jahr 2000 wegen fünf nachgewiesener brutaler Morde zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach der Festnahme wurden die Schweine und andere Tiere im Stall eingesperrt und verhungerten, der Gestank verwesender Tierkörper wehte noch lange durch das Gebäude. Das Gebäude ist derzeit baufällig. Es wurde 2010 in Brand gesteckt, aber das Feuer zerstörte das Christlhof nicht. Graffiti an den Wänden zeugen beispielsweise von den häufigen Besuchen von Neugierigen und Abenteurern. Hier sollen Schritte oder klagende Stimmen zu hören sein. Allerdings ist das Betreten eines verfallenden Gebäudes lebensgefährlich. Er Christlhof liegt abseits der markierten Touristenrouten. Er ist über Forststraßen erreichbar, mit dem Auto ist die Anreise nicht möglich. Der am besten geiegnete Weg führt von Čachrov bis zum Dorf Bradné. Von Bradné aus folgen Sie den blauen Weg bis zu U Bradenského křížku, wo Sie nach etwa 50 Metern rechts auf einen Waldweg abbiegen. Sie gehen ca. 1,5 km weiter die Straße entlang, bis auf der rechten Seite eine Wiese mit einem Bauernhof erscheint.